RAMSAU/LOFER/SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – Die Bergwacht Ramsau, die Wasserwacht Berchtesgaden und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ waren am Sonntag bei drei Einsätzen für Verstiegene und einen Verletzten in den Berchtesgadener Bergen gefordert.
Verstiegene in der Mordau – verletzter Skitourengeher auf der Kematenschneid
Gegen 11.20 Uhr musste die Bergwacht Ramsau einer älteren Frau aus der Region helfen, die sich westlich der Mordau-Forststraße im südlichen Lattengebirge verstiegen und die Orientierung verloren hatte. Eine Ortung des nicht internetfähigen Handys war nicht möglich, weshalb der Einsatzleiter so viele Infos wie möglich über Telefon abfragte. Aufgrund des unübersichtlichen Geländes und der vielen möglichen Weg-Abzweigungen stand eine Alarmierung des Technikbusses zur Suche mit der Drohne kurz bevor – der Voraustrupp fand die Unverletzte dann aber und brachte sie auf die Forststraße zurück.
Gegen 16.20 Uhr brauchte ein gestürzter 25-jähriger Skitourengeher auf der Kematenschneid (Weißbach bei Lofer) zwischen dem Seehorn und dem Loferer Seilergraben Hilfe: Der Einheimische hatte sich eine tiefere Schnittverletzung zugezogen und konnte selbst nicht mehr weiter abfahren. „Christoph 14“ flog die Einsatzstelle nach Rücksprache mit dem Ramsauer Einsatzleiter direkt an, fand den Patienten dann in rund 2.200 Metern Höhe, wo sich bereits ein Retter der Bergwacht Ramsau als Ersthelfer um den 25-Jährigen kümmerte. Die Besatzung entschied sich aufgrund des lockeren, durch den Abwind der Rotoren aufwirbelnden Schnees nicht zu landen und setzte ihren Notarzt mit der Rettungswinde am Unfallort ab. Der Arzt und der Bergretter sicherten den Verletzten in einem Rettungssitz; der Notfallsanitäter an der Winde nahm dann den Patienten und der Arzt wieder mit der Winde auf. Dann gings direkt weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Der Einsatz ohne Zwischenlandung dauerte nur eine gute dreiviertel Stunde.
Fünf Verstiegene am Königssee-Ostufer
Kurz nach 18 Uhr brauchten dann fünf Münchner im Alter zwischen 20 und 30 Jahren Hilfe, da sie vom Königsbachtal hinab nach Kessel gewandert waren und dann den alten Ostufer-Steig in Richtung Seelände gehen wollten. Die einsetzende Dunkelheit machte ihnen einen Strich durch die Rechnung: Rund 600 Meter nach Kessel verloren sie den Steig und setzten einen Notruf ab. Die BRK-Wasserwacht rückte mit vier Einsatzkräften und ihrem Rettungsboot aus, holte die Unverletzten aus der steilen Uferböschung und fuhr sie zur Seelände. Der Einsatz dauerte eine gute Stunde. „In diesem Zusammenhang möchten wir erinnern, dass noch Winterzeit ist und es früh dunkel wird, wobei aktuell die Sonne gegen 17.45 Uhr untergeht und es dann vor allem im Wald schlagartig finster wird. Bitte plant das bei den Touren mit ein!“, sagt der Technische Leiter der Wasserwacht, Martin Planegger.