Verstiegen im steilen Königssee-Ostufer – Kletterin hängt in der Göll-Westwand-Abseilpiste fest – Verletzte im Watzmann-Südspitz-Abstieg, an der Fischunkelalm und in der Aschau am Untersberg
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE/BERCHTESGADEN/BISCHOFSWIESEN – Die Bergwacht Berchtesgaden war mit dem anhaltend schönen Wetter und den vielen Urlaubern in der Region während der vergangenen Tage wieder vermehrt gefordert, wobei die Ehrenamtlichen allein am Sonntag zu fünf teilweise zeitgleichen Notfällen ausrücken mussten.
Im Steilhang am Königssee-Ostufer verstiegen
Am Sonntagabend gegen 20.45 Uhr brauchten zwei im steilen Königssee-Ostufer verstiegene 29-jährige Urlauberinnen aus Nordrhein-Westfalen Hilfe. Aufgrund ungenauer Ortsangaben mussten die Retter die Einsatzstelle bei der so genannten Prinzregententafel erst suchen. Die Bergwacht sicherte das Duo im Gelände und seilte es zum Wasserwacht-Boot hinab, mit dem es zurück zur Seelände ging, wobei der Einsatz bis kurz nach 22 Uhr dauerte.
Verletzte und erschöpfte Frau im Watzmann-Südspitz-Abstieg
Gleichzeitig brauchte eine leicht verletzte und erschöpfte 28-jährige Urlauberin aus Sachsen im Watzmann-Südspitz-Abstieg Hilfe. Da gegen 20.30 Uhr bereits die Zeit wegen der einsetzenden Dunkelheit drängte und „Christoph 14“ noch von einem vorherigen Einsatz in der Göll-Westwand beim Tanken in Schneewinkl war, flog die Pilotin nach Rücksprache mit der örtlich zuständigen Einsatzleiter der Bergwacht Ramsau einen Berchtesgadener Bergretter und den Heli-Notarzt direkt zur Einsatzstelle oberhalb des Goldbründls und setzte sie mit der Winde ab. Die Einsatzkräfte versorgten die junge Frau, die dann im Rettungssitz mit der Winde aufgenommen und in Schneewinkl an eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes zum Weitertransport in die Kreisklinik Bad Reichenhall übergeben wurde.
Kletterin hängt an zu kurzem Seil in der Abseilpiste der Göll-Westwand
Bereits gegen 17.45 Uhr war ein Notruf aus der Abseilpiste in der Göll-Westwand eingegangen, wo eine 33-jährige Frau am zu kurzen Seil frei in der Wand hing, da sie und ihr 31-jähriger Partner zuvor den richtigen Standplatz nicht gefunden hatten. „Christoph 14“ setzte insgesamt vier Bergretter nördlich oberhalb der Frau ab, die dann zunächst zum Tourenpartner am Standplatz querten, ihn am Seilgeländer zurück zum Absetzpunkt brachten, dort per Winde mit einem Bergretter aufnahmen und ausflogen. Ein weiterer Bergretter seilte sich vom zuvor gebohrten Standplatz zu der Frau und dann weiter mit ihr bis zum nächsten Felsband ab, wo der Heli dann Retter und Kletterin ebenfalls mit der Winde abholen konnte, so dass das unverletzte Duo aus Oberbayern und Hessen mit insgesamt drei Anflügen vor Einbruch der Dunkelheit aus seiner misslichen Lage befreit war.
Gegen 15.30 Uhr rückten Bergwacht und Wasserwacht wegen einer Beinverletzung zur Fischunkelalm am Obersee aus, wobei den Einsatz dann die Besatzung des Zeller Notarzthubschraubers „Alpin Heli 6“ übernahm und den Patienten direkt zur Kreisklinik Bad Reichenhall flog. Gegen 12 Uhr am Mittag war in der Aschau am Untersberg ein 59-Jähriger aus dem mittleren Landkreis sehr schmerzhaft mit dem Fahrrad auf seine Hüfte gestürzt. Die Berchtesgadener Bergwacht fuhr zunächst mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV) zum Unfallort; „Christoph 14“, mit dem der nachgeforderte Notarzt gebracht wurde, landete auf einer nahen Wiese, wo der Patient dann auch in den Heli eingeladen und weiter zum Salzburger Unfallkrankenhaus geflogen wurde.
Verletzter auf der Hängebrücke im Grünstein-Klettersteig
Am Dienstagmorgen war kurz nach 9 Uhr ein Notruf von der Hängebrücke im Grünstein-Klettersteig eingegangen, wo ein am Kopf und an der Hand verletzter 71-jähriger Klettersteiggeher aus dem Salzburger Land notärztliche Hilfe brauchte. Die Bergwacht Berchtesgaden und die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ versorgten den Verletzten, flogen ihn mit dem Rettungstau aus und übergaben ihn an eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes, die ihn dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall brachte.
Drei Einsätze am Montag
Am Montagabend (19. Juni) rückte die Bergwacht kurz nach 17 Uhr zu zwei Einsätzen am Jenner aus, wo am Steinernen Bankerl und an der Königsbachalm zwei Wanderer mit leichterten Verletzungen und Kreislaufproblemen Hilfe brauchten und nicht mehr selbst absteigen konnten. Als sich am Abend dann ein Gewitter zusammenbraute alarmierte die Leitstelle gegen 20.40 Uhr zu einer Vermisstensuche in der Röth, da eine Urlauberin ihren Sohn nicht mehr am Handy erreichen konnte, der allein ohne Stirnlampe unterwegs und vermeintlich nicht an der Wasseralm angekommen war, schließlich aber dann doch wieder unversehrt auftauchte. Am Montagmorgen musste die Bergwacht kurz nach 8 Uhr zur Gotzenalm ausrücken, wo ein am Unterarm verletzter 67-jähriger Urlauber aus Baden-Württemberg nicht mehr selbst absteigen konnte. Die Bergwacht fuhr ihn nach Hinterbrand, wo ihn die Krankenwagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übernahm und dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte.
Weitere 14 Einsätze im Juni
Bereits am Freitagnachmittag (16. Juni) mussten Bergwacht und Wasserwacht gegen 13.50 Uhr wegen eines Notfalls am Sagerecksteig ausrücken: Ein internistisch erkrankter und erschöpfter 57-jähriger Urlauber aus Nordrhein-Westfalen musste mit „Christoph 14“ mit der Rettungswinde aufgenommen und in Schneewinkl an eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übergeben werden, die den Mann dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall brachte; der am frühen Nachmittag einsetzende Starkregen erschwerte den Einsatz. Am vergangenen Mittwoch (14. Juni) musste die BRK-Wasserwacht gegen 14.30 Uhr zusammen mit der Bergwacht Berchtesgaden per Rettungsboot nach Sankt Bartholomä ausrücken, da ein 46-jähriger Urlauber aus Rheinland-Pfalz auf dem Weg zur Eiskapelle unterhalb der Watzmann-Ostwand gestürzt war und sich so schwer am Fuß verletzt hatte, das er ohne Hilfe nicht mehr absteigen konnte. Die Bergwacht fuhr mit dem auf dem Boot verladenen ATV hinauf in Richtung des Patienten, versorgte ihn medizinisch und transportierte ihn hinab zum Boot, mit dem es zurück zur Seelände ging, wo eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes den Mann übernahm, der dann aber nicht mit ins Krankenhaus fuhr.
Am Dienstag (13. Juni) brauchte gegen 14 Uhr eine gestürzte 63-jährige Urlauberin aus Niederbayern wegen einer Arm- und Handverletzung Hilfe. Die Bergwacht Berchtesgaden und eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes rückten aus, fanden die Einsatzstelle in der Nähe der Alpeltalhütte, versorgten die Frau und brachten sie dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall. Am Sonntag vor einer Woche (11. Juni) musste „Christoph 14“ gegen 15.50 Uhr zur Gotzenalm fliegen und eine internistisch erkrankte Urlauberin zum Klinikum Traunstein transportieren. Am 9. Juni retteten die Bergwacht Berchtesgaden und „Christoph 14“ einen 45-jährigen Urlauber aus Baden-Württemberg, der kurz nach 10 Uhr in der Saugasse mit einer Fußverletzung nicht mehr weiterkam: Der Heli setzte Bergretter und Notarzt mit der Winde ab, nahm den versorgten Patienten dann mit der Winde auf und flog ihn nach Schneewinkl aus. Am 8. Juni hatten sich kurz nach 17 Uhr zwei Urlauber aus Polen am Göll-Archenkopf verstiegen. „Christoph 14“ flog mit zwei Bergrettern zur Einsatzstelle, nahm die Unverletzten dann auf und flog sie ins Tal. Bereits gegen 12.40 Uhr brauchte ein am Kehlstein-Rundweg verletzter 16-jähriger Tscheche Hilfe, der aber selbst noch bis zur Buswendeplatte absteigen konnte, wo ihn eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übernahm und dann ins Salzburger Landeskrankenhaus einlieferte.
Am 7. Juni ging kurz nach 16 Uhr ein Notruf aus dem Sagerecksteig ein, wo eine 45-jährige Urlauberin aus Schwaben blockiert nicht mehr weiterkam. „Christoph 14“ setzte mit der Winde zwei Bergretter ab, die die Unverletzte zu einem besseren Aufnahmepunkt brachten, wo sie der Heli dann abholen und nach Schneewinkl ausfliegen konnte. Am 6. Juni musste die Bergwacht kurz nach 11 Uhr am Jenner-Mitterkaser einen Wanderer mit einer Schulterverletzung mit dem Fahrzeug abholen und ins Tal bringen. Bereits gegen 10 Uhr war „Christoph 14“ an der Wasseralm in der Röth, um einen Patienten auszufliegen. Am 3. Juni war gegen 13.20 Uhr ein 45-jähriger Österreicher im unteren Abschnitt des Grünstein-Klettersteigs in sein Set gestürzt. Die Bergwacht rettete den nach erster Einschätzung nur leicht verletzten und blockierten Mann bodengebunden und brachte ihn ins Tal. Gleichzeitig brauchte am Steinernen Bankerl an der Jenner-Königsbachalm ein 80-jähriger internistisch Erkrankter Hilfe, den die Bergwacht mit dem Fahrzeug ins Tal brachte. Am 2. Juni ging um 11.30 Uhr ein Notruf aus dem Rinnkendlsteig ein, wo ein unverletzter 25-jähriger Urlauber aus dem Landkreis Mühldorf den Steig verloren und ins Absturzgelände geraten war. „Christoph 14“ setzte zwei Bergretter ab, die den Mann zu einem besseren Aufnahmepunkt brachten, wo ihn der Heli dann abholen und nach Schneewinkl fliegen konnte.
Am 1. Juni brauchte gegen 17.40 Uhr eine 59-jährige Urlauberin aus Nordrhein-Westfalen notärztliche Hilfe, da sie an der Kneifelspitze gestürzt war und sich schmerzhaft den Unterschenkel gebrochen hatte. Der Bergwacht-Einsatzleiter übernahm die Erstversorgung an der Einsatzstelle im Wald, wobei die Bergretter Notarzt und Sanitäter von „Christoph 14“ zur Patientin fuhren und die versorgte Frau dann bis ins Tal zum Heli transportieren, mit dem es weiter zur Klinik ging.
14 Einsätze im Mai
Am 31. Mai mussten die Bergretter gegen 13 Uhr in den Grünstein-Klettersteig ausrücken und einen blockierten 45-jährigen Urlauber aus Nordrhein-Westfalen rund 40 Meter tief abseilen. Bereits am 29. Mai brauchte gegen 12 Uhr ein 28-jähriger Berliner die Bergwacht, der zuvor im Grünstein-Klettersteig verunfallt war und noch selbst aussteigen, aber dann nicht mehr über den Normalweg absteigen konnte. Die Ehrenamtlichen versorgten ihn und brachten ihn ins Tal; mit einem Rettungswagen des Reichenhaller Roten Kreuzes gings dann weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Am Morgen (29. Mai) musste die Bergwacht bereits gegen 8 Uhr zur Gotzenalm fahren und einen 35-Jährigen aus Baden-Württemberg abholen, der selbst nicht mehr absteigen konnte. Am 28. Mai wurden gegen 11.45 Uhr vermeintliche Hilferufe im Gebiet des Funtensees gehört und ein Absturz vermutet; der Wirt des Kärlingerhauses konnte die Lage aber abklären und keine Anzeichen für einen Notfall feststellen. Gegen 16.50 Uhr brauchten drei Erschöpfte am Jenner-Sulzbergkaser Hilfe.
Am 22. Mai brauchte gegen 11.30 Uhr am Jenner-Stachus eine 74-jährige Urlauberin aus Unterfranken wegen einer schmerzhaften Fußverletzung notärztliche Hilfe. „Christoph 14“ und die Bergwacht versorgten die Frau und brachten sie ins Krankenhaus. Gegen 13.50 Uhr brauchte dann noch an der Krautkaser-Bergstation eine Frau mit einer Beinverletzung Hilfe, die die Bergwacht ins Tal fuhr. Am 21. Mai kurz nach 16 Uhr und am 19. Mai gegen 14 Uhr holte „Christoph 14“ Wanderer mit Sprunggelenksverletzungen vom Röthbach-Wasserfall und von der Fischunkelalm am Obersee. Am 21. Mai holte die Bergwacht kurz nach 12 Uhr mit dem Fahrzeug einen gestürzten Wanderer von der Jenner-Mittelstation. Am 20. Mai wurde gegen 12.50 Uhr über Dritte ein mutmaßlicher Patient mit einer Knieverletzung am Obersee in Richtung der Fischunkelalm gemeldet. Bergwacht und Wasserwacht rückten mit dem Rettungsboot bis nach Salet aus, stiegen von dort aus samt Arzt und Ausrüstung zum Obersee auf, gingen bis zur Alm, konnten aber keinen Patienten mehr finden, der offensichtlich ohne rettungsdienstliche Hilfe zurechtgekommen und weitergegangen war. Die Suche dauerte bis 16 Uhr.
Am 7. Mai musste die Bergwacht Berchtesgaden kurz nach 16 Uhr „Christoph 14“ in Schneewinkl für einen zeitkritischen Einsatz der Bergwacht Ramsau nachtanken. Am Vormittag des 5. Mai war die Bergwacht bei einer großen Vermisstensuche am Königssee-Ostufer gefordert, wobei das Duo dann unversehrt wieder auftauchte. Am 4. Mai holte die Besatzung des Pongauer Notarzthubschraubers „Martin 1“ zwei unverletzte, blockierte Wanderer von der Seeleinsee-Diensthütte im Hagengebirge ab, die wegen des vielen Altschnees nicht mehr weitergekommen waren und deshalb gegen 16.20 Uhr den Notruf gewählt hatten.
Drei Einsätze im April
Am 30. April ging gegen 16.30 Uhr ein Notruf wegen einer Fußverletzung von der Gaststätte auf der Kneifelspitze ein. Die Bergwacht versorgte den Patienten, fuhr ihn per Fahrzeug ins Tal und übergab ihn an den Landrettungsdienst. Am 22. April wurde an der Kneifelspitze ein Kind vermisst, weshalb gegen 11 Uhr die Bergwacht ausrücken musste, wobei das Kind dann aber wieder auftauchte. Gegen 11.30 Uhr rückte die Bergwacht dann zum Kälberstein aus, wo ein Erkrankter am Wanderweg im Wald Hilfe brauchte, den die Ehrenamtlichen versorgten, zur Straße brachten und an den Landrettungsdienst des Roten Kreuzes übergaben.
Zwei Einsätze im März
Am 29. März war gegen 12.25 Uhr eine 40-jährige Frau aus dem nördlichen Landkreis am Kaunersteig abgestürzt. Die Leitstelle schickte die Bergwacht und die Wasserwacht Berchtesgaden und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ los. Die Wasserwacht brachte die Bergretter mit dem Rettungsboot über den Königssee zur Einsatzstelle, die die nach erster Einschätzung schwerer verletzte Patientin zusammen mit dem Heli-Notarzt im Steilhang sicherten und versorgten, so dass „Christoph 14“, der bei einer Zwischenlandung einen Bergretter aufgenommen hatte, sie mit der Winde abholen und zum Klinikum Traunstein fliegen konnte. Am 23. März musste „Christoph 14“ gegen 10.45 Uhr zum Stahlhaus am Torrener Joch fliegen und einen Erkrankten abholen.