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Turbulenter Karsamstag für die Ramsauer Bergwacht: Mann stürzt in die Ramsauer Ache – Kopfplatzwunde beim Fußballspielen – verstiegenes Trio zwischen Steinberg und Schärtenspitze – Salzburger kommen im Altschnee am Wachterlsteig nicht mehr weiter

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RAMSAU BEI BERCHTESGADEN – Die Ramsauer Bergwacht war am Karsamstag aufgrund des schönen Wetters bei vier teilweise zeitgleichen Einsätzen gefordert: Los gings gegen 12 Uhr im Zauberwald am Hintersee, wo ein 67-jähriger Urlauber aus Niedersachsen in die Ramsauer Ache gestürzt war und zunächst bewusstlos mit einer Gesichtsverletzung von Ersthelfern versorgt wurde. Die Leitstelle Traunstein schickte sofort das Rote Kreuz mit der Bergwacht Ramsau, einem Rettungswagen aus Berchtesgaden und der Berchtesgadener Notärztin zum Unfallort, wo die Retter den Mann notfallmedizinisch versorgten, mit der Gebirgstrage zum Rettungswagen brachten und dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferten. Sechs Bergretter waren bis kurz nach 13 Uhr im Einsatz.

Kurz nach 15 Uhr brauchte ein 40-Jähriger aus dem Salzburger Land Hilfe, der sich beim Fußballspielen am Ramsauer Sportplatz eine Kopfplatzwunde zugezogen hatte. Da aufgrund des allgemein hohen Einsatzaufkommens zeitnah kein Rettungswagen verfügbar war, übernahm die Bergwacht Ramsau die Erstversorgung und lieferte den Mann dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall ein. Vier Bergretter waren bis 16 Uhr unterwegs.

Um 16.40 Uhr meldeten sich dann drei unverletzte Wanderer aus Schleswig-Holstein über Notruf, die eigentlich auf den noch immer winterlichen Hochkaltergipfel wollten, im Aufstieg aber den Steig verloren hatten und schließlich in rund 1.900 Höhenmetern in der letzten Seillänge einer III-er Kletterroute zwischen Steinberg und Schärtenspitze festsaßen. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ setzte zwei Ramsauer Bergretter mit der Winde bei dem verstiegenen Trio ab, die im Absturzgelände einen Standplatz bohrten und die Leute am Seil sicherten, wo sie dann einige Zeit warten mussten, da ein weiterer Notruf von der Reiteralpe eingegangen war. Der Heli holte nach diesem Einsatz alle mit der Winde ab, wobei sechs Bergretter bis 20.20 Uhr gefordert waren.

Während des Einsatzes im Hochkalter-Massiv setzte gegen 17 Uhr ein unverletztes Paar aus Salzburg einen Notruf ab, das in knapp über 1.600 Metern Höhe am Wachterlsteig im Altschnee nicht mehr weiterkam. „Christoph 14“ hatte gerade die beiden Bergretter zwischen Steinberg und Schärtenspitze abgesetzt, nahm einen weiteren Bergretter im Tal auf und setzte ihn zusammen mit dem Notarzt per Winde am Wachtertsteig ab, wo die Retter das Duo in Sitzen sicherten, so dass sie der Heli in zwei Anflügen mit der Winde aufnehmen und ins Tal fliegen konnte. Vier Bergretter waren bis 19 Uhr im Einsatz.