SCHNEIZLREUTH/PIDING/BISCHOFSWIESEN – Auch die Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger waren am Schönwetter-Freitagnachmittag (3. Oktober) bei gleich drei teilweise zeitgleichen Einsätzen gefordert. Los gings um kurz nach 13.30 Uhr mit einem Anruf des Wirts der Neuen Traunsteiner Hütte auf der Reiteralpe, bei dem eine ältere einheimische Frau angekommen war, deren Hund hechelnd mit Kreislaufproblemen nicht mehr aufstehen und weitergehen konnte. Die Seilbahn der Wehrtechnischen Dienststelle in Oberjettenberg war am Feiertag nicht in Betrieb und konnte auch nicht besetzt werden, alle Rettungshubschrauber im weiten Umkreis waren bereits bei anderen Einsätzen gebunden und der Auf- und Abstieg zu Fuß mit der Trage hätte mehr als einen halben Tag gedauert, weshalb die Einsatzleiterin dann in Rücksprache mit der Besitzerin, die für einen solchen Fall eine Versicherung abgeschlossen hatte, einen privaten Transportheli aus Tirol organisierte, der gegen 16.30 Uhr in Oberjettenberg einen Bergwacht-Hundeführer aufnahm und mit ihm dann den kranken Hund und die Besitzerin vom Berg abholte. Die Frau brachte das Tier anschließend selbst zum Arzt.
Gegen 15.30 Uhr brauchte dann eine 46-Jährige aus dem Landkreis Altötting Hilfe, die im Abstieg vom Hochstaufen über die Nordseite des Fuderheubergs im Bereich der verfallenen Hockeralm nicht mehr weiterkam, da sie ausgerutscht und mit dem linken Knie auf einem Stein aufgeschlagen war und mit Schmerzen im Unterschenkel nicht mehr weiterkam. Die Leitstelle schickte den Pongauer Notarzthubschrauber „Martin 1“ zum Landeplatz am Flatscherreindl im Nonner Unterland, wo die Besatzung das Rettungstau montierte und dann die Verletzte im Rettungssitz abholte und ins Tal flog. Die Krankenwagen-Besatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes lieferte sie von dort aus in die Kreisklinik Bad Reichenhall ein. Acht Bergretter waren rund eineinhalb Stunden lang im Einsatz.
Danach folgte ein dritter Einsatz auf der Fadererschneid (Bischofswiesener Forst), wo eine 63-Jährige aus der Nähe von München im Abstieg vom Untersberg über die Nagelsteinhütte von geschätzt 15 Erdwespen gestochen worden war und zunächst recht heftig allergisch reagierte. Die Besatzung des Hinterglemmer Notarzthubschraubers „Martin 6“ flog die Frau sitzend mit dem Tau nach Hallthurm, wo sie die Bergwacht übernahm und nach notärztlicher Versorgung in einem deutlich besseren Zustand an die Krankenwagen-Besatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes übergab, die sie dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall brachte. Vier Bergretter waren gute eineinhalb Stunden im Einsatz.
Am frühen Samstagnachmittag (4. Oktober) war kurz nach 14 Uhr eine 56-jährige Radfahrerin aus der Steiermark bei den Schwarzbachalmen (Jettenberger Forst) gestürzt und hatte sich an der Schulter verletzt. Die Leitstelle schickte einen Rettungswagen des Reichenhaller Roten Kreuzes und die Bergwacht los, wobei die Rettungswagen-Besatzung bis zur Einsatzstelle anfahren konnte, die Frau versorgte und dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall brachte. Die Bergwacht nahm anschließend noch ihr Radl mit. Sechs Bergretter aus Bad Reichenhall und Freilassing waren eine gute Stunde lang unterwegs.