· Pressemitteilung

Maria Vogl zum Gedenken

aktive Rotkreuzschwester plötzlich verstorben

BAD REICHENHALL (es) - Im Alter von 81 Jahren verstarb Frau Maria Vogl unerwartet an einer schweren Krankheit.
Mitte August versah die ehrenamtliche Rotkreuzschwester noch ihren engagierten Dienst beim Blutspendetermin in Bad Reichenhall. Um ihren Diabetes behandeln zu lassen, begab sie sich vor kurzem ins KrankenhausTraunstein, das sie leider nicht mehr lebend verlassen 
konnte.

Frau Maria Vogl, 1921 in Ainring geboren, kam nach ihrer kaufmännischen Lehre bei der Fa. Reichenberger über die damaligen Gemeinden Straß und Freilassing, 1945 als Sprechstundenhilfe zum seinerzeitigen BRK-Vorsitzenden Sanitätsrat Dr. Reisinger nach Bad Reichenhall und wurde gleichzeitig als Halbtagskraft für das örtliche Rote Kreuz beschäftigt. 1948 übernahm sie das BRK als hauptamtliche Verwaltungsangestellte; allerdings am Anfang aus Geldmangel nur mit der Hälfte des ihr zustehenden Lohnes.
Bis 1956 erwarb sich Frau Vogl besondere Verdienste in der Heimkehrerbetreuung und bei der Begleitung von Kindertransporten (vorwiegend an Wochenenden), sowie bei der Kleiderausgabe für Flüchtlinge im Lager Piding. Auch war Sie ganz aktiv im Vermissten-Suchdienst eingesetzt und führte bei den Gemeinden und bei Soldatentreffen Heimkehrerbefragungen durch. Die Betreuung der Flüchtlinge aus Ungarn und die Verteilung der Kleider- und Lebensmittelpakte aus Amerika (Care-Pakete) gehörten ebenfalls zu ihren Aufgaben.

Als Verwaltungsangestellte übernahm sie dann die Einsatzleitung im Unfallrettungsdienst und Krankentransport und dessen Abrechnung. Die Fördermitgliederwerbung und -verwaltung, die Altennachmittage, Seniorenausflüge und Weihnachtspaketaktionen gehörten genau so zu ihren Aufgaben, wie die Organisation der Landessammlungen und die Durchführung der Glückshafenausspielungen bei der sie sich 32 Jahre lang ehrenamtlich, hauptsachlich abends und an Wochenenden einsetzte.

Durch ihren großartigen Einsatz, ihr umfangreiches Wissen und ihre langjährige Erfahrung, wurde Frau Vogl 1973 zur Stellvertreterin des Kreisgeschäftsführers ernannt. In ihre Dienstzeit fielen auch die Errichtung der Rotkreuzunterkünfte und die Einführung von Essen auf Rädern, Behindertenfahrdienst und Hausnotruf. 1984 erfolgte die erste BRK-Blutspende im mittleren und nördlichen Landkreis. Als sie 1985 ihre hauptamtliche Tätigkeit beendete, wurde der Blutspendedienst zu ihrer letzten Lebensaufgabe. Der Betreuung von
jährlich fast 50 Blutspendetermine blieb sie mit viel Einsatzwillen und unter Nichtbeachtung ihres angeschlagenen Gesundheitszustandes bis zu ihrem Tode treu.

Die Verdienste von Frau Vogl wurden mit zahlreichen Ehrungen, darunter auch durch die Goldene Ehrennadel des DRK und die Verleihung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschlands gewürdigt. Bei der letztgenannten Ehrung sprach der damalige Landrat Dr. Rudolf Müller in seiner Laudatio „Frau Vogl hat ihre Schaffenskraft voll und ganz für das Rote Kreuz eingesetzt, ohne Rücksicht auf Familie und Gesundheit. Den überwiegenden Teil ihrer Freizeit widmete sie uneigennützig dem Roten Kreuz und den Hilfe suchenden Menschen.“

Edi Schmid im September 2003

Gottesdienst am Freitag, den 5. September 2003, um 9.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Zeno mit anschließender Urnenbeisetzung im Friedhof St. Zeno.