BERCHTESGADENER LAND - Sie sind Vorbilder für gelebten Gemeinschaftssinn und ehrenamtliches Engagement: Zahlreiche Frauen und Männer aus den heimischen Ortsverbänden des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) samt Wasserwacht sowie des Technischen Hilfswerks (THW) sind für ihren unermüdlichen Einsatz über Jahrzehnte hinweg mit dem Ehrenzeichen am Bande des Bayerischen Innenministeriums ausgezeichnet worden. Eine besondere Würdigung für seine Verdienste wurde Walter Söldner aus Berchtesgaden zuteil, der an diesem Abend auch die Landkreismedaille in Silber erhielt.
Bei einer Feierstunde im Landratsamt in Bad Reichenhall steckte Landrat Bernhard Kern jedem Einzelnen das Ehrenzeichen an, überreichte die Urkunden mit einem Präsent und dankte allen für ihre wertvolle Arbeit sowie für das Herzblut und die Leidenschaft, welche die Ehrenamtlichen für die Allgemeinheit investieren. „Sie alle stehen für Menschlichkeit, Zuverlässigkeit und Zusammenhalt – Werte, die gerade in herausfordernden Zeiten von unschätzbarem Wert sind“, würdigte der Kreischef. Das Ehrenamt sei das Herzstück der Gemeinschaft. Ohne das freiwillige Engagement wären viele wichtige Aufgaben und Einsätze nicht möglich. „Sie sind oftmals die erste Hilfe in Notlagen, die stille Kraft hinter der Katastrophenbewältigung und das unverzichtbare Rückgrat in zahlreichen sozialen Projekten.“
24 freiwillige Helfer erhielten ihre Auszeichnungen für 25-jährige, 40-jährige oder 50-jährige Zugehörigkeit bei BRK und THW im Berchtesgadener Land von Landrat Kern überreicht. In manchen Fällen gab es die Ehrung nachträglich, weil beispielsweise im Jahr 2020 während der Corona-Pandemie eine Übergabe nicht stattfinden konnte. Geehrte, denen eine Teilnahme an der Feierstunde nicht möglich war, erhalten im kommenden Jahr erneut eine Einladung beziehungsweise überübermittelt ihr Ortsverband die Auszeichnung.
Geehrte Mitglieder des Bayerischen Roten Kreuzes:
Seit mehr als 25 Jahren engagieren sich Michaela Kurz aus Schönau am Königssee, Barbara Leder aus Saaldorf-Surheim, Dr. Wiebke Marx aus Freilassing, Dr. Ursula Reichelt aus Schönau am Königssee, Dr. Reinhard Reichelt aus Schönau, Dr. Stephan Strebl aus Freilassing, Florian Löw aus Freilassing, Christian Hausmann aus Bad Reichenhall, Matthias Scharf aus Laufen, Florian Halter aus Bad Reichenhall, Christian Eisenschink aus Piding, Thomas Weschler aus Ainring, Alexander Schug aus Laufen und Dr. Christian Stöberl aus Piding eh-renamtlich im BRK. Für 40-jährige Zugehörigkeit zum BRK wurden Maria Krinke aus Ainring, Alexandra Heßberger aus Ainring, Edith Jäkel aus Teisendorf, Erich Baringer aus Laufen, Siegfried Hauber aus Piding, Anton Ilsanker aus Bischofswiesen, Günter Meissner aus Schönau, Herbert Moderegger aus Berchtesgaden, Helmut Langosch aus Berchtesgaden, Christian Standl aus Bad Reichenhall und Walter Söldner aus Berchtesgaden ausgezeichnet. Seit 50 Jahren halten Christian Abel aus Teisendorf, Georg Winkler aus Piding sowie Gerhard Haidinger aus Großgmain dem Roten Kreuz im Berchtesgadener Land die Treue und erhielten dafür das Große Ehrenzeichen am Bande in Gold.
Geehrte Mitglieder des Technischen Hilfswerks:
Seit 25 Jahren sind Markus Schmirl aus Ainring, Tobias Fegg aus Ainring, Florian Wanek aus Marktschellenberg und Bernd Schwarzbeck aus Freilassing beim THW aktiv. Für ihr Engagement seit 40 Jahren im freiwilligen Dienst beim THW erhielten Siegfried Hagenauer aus Saaldorf-Surheim, Dr. Thomas Wellenhofer aus Freilassing und Peter Streibl aus Saaldorf-Surheim die Ehrennadeln. Eine besondere Ehrung hob sich der Kreischef bis zum Schluss des offiziellen Teils auf: für seine herausragenden Leistungen erhielt Walter Söldner, Bereitschaftsleiter aus Berchtesgaden, die Landkreismedaille in Silber. Diese Auszeichnung war als Überraschung geplant und Walter Söldner hatte nur eine leise Vorahnung, als er nichtsahnend seine Gattin und Tochter bei der Feierstunde traf.
Laudator und Kreisrat Helmut Langosch wusste treffend zu berichten:
„Mit unglaublichem Engagement und Herzblut schenkt er nun schon seit über 44 Jahren ehrenamtlich unter ständiger Zurückstellung eigener privater Interessen, in herausragendem Maß Zeit und Arbeitskraft der Rot-Kreuz-Gemeinschaft, um im Großschadensfall, aber auch im Katastrophenfall mit seiner Mannschaft für die Bevölkerung im Landkreis schlagkräftig, kompetent und hilfreich da zu sein.“ Langosch nannte Walter Söldner ein Vorbild im Wirken in der Bereitschaft – absolut zuverlässig und immerwährend für die gesamte Bevölkerung. Er zeige durch seine langjährige Zuverlässigkeit und beispielgebende Vorbildfunktion im Ehrenamt, wie ein Zusammenleben und der Zusammenhalt in der Gesellschaft durch persönlichen Einsatz gelingen kann. Sichtlich gerührt nahm Walter Söldner die Ehrung entgegen, indem er ganz schlicht, fast schon entschuldigend, sagte: „Es ist einfach mein Herzblut“, und seiner Familie für ihre Unterstützung über all die Jahre hinweg dankte. Ans Aufhören denkt Walter Söldner noch lange nicht, meinte er doch abschließend mit einem verschmitzten Seitenblick zu Landrat Kern: „Wir haben noch Einiges vor.“ Im Anschluss an die Ehrungszeremonie fand die Feierstunde bei einem kleinen Stehempfang mit anregenden Gesprächen in gemütlicher Runde ihren Ausklang.