· Einsätze

Erschöpft, erkrankt, verletzt, blockiert, verstiegen & abgestürzt: Bergwacht Berchtesgaden war allein im Juni bei 34 Einsätzen gefordert

BERCHTESGADEN/SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden waren allein im Juni bei insgesamt 34 Einsätzen für Erschöpfte, Erkrankte, Verletzte, Blockierte und Verstiegene im Einsatz. Aufgrund des recht durchwachsenen Wetters war im Juli mit bisher sieben Einsätzen bisher deutlich weniger los, darunter allerdings auch der tödliche Absturz eines 62-Jährigen im Bereich des Sagerecksteigs.

Am Freitagabend (11. Juli) brauchte gegen 20.40 Uhr ein internistisch erkrankter 38-jähriger Thüringer auf der Gotzenalm Hilfe, den die Bergwacht ins Tal zur Bergrettungswache fuhr, wo ihn die Krankenwagen-Besatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes übernahm und in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Gegen 16.20 Uhr am Nachmittag musste die Bergwacht per Fahrzeug einen Wanderer vom Steinernen Bankerl am Jenner holen, der mit Knieschmerzen selbst nicht mehr absteigen konnte. Bereits gegen 7.45 Uhr musste die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ einen Wanderer von der Wasseralm in der Röth holen und zur Kreisklinik Bad Reichenhall fliegen, der mit einer Fußverletzung vom Vortag nicht mehr selbst absteigen konnte.

Am Montagnachmittag (7. Juli) mussten die Bergwacht Berchtesgaden und „Christoph 14“ wegen eines 62-jährigen Wanderers aus Mittelfranken ausrücken, der mit seiner Frau vom Kärlingerhaus zum Königssee absteigen wollte und gegen 13 Uhr im Bereich des Sagerecksteigs rund 100 Höhenmeter in einer steilen Rinne tödlich abgestürzt war. Die kurz nach 13 Uhr verständigten Retter konnten nichts mehr für den Verunfallten tun, nahmen die betroffene Ehefrau mit dem Heli per Winde auf, die dann im Tal vom Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht weiter betreut wurde. Insgesamt waren acht Berchtesgadener Bergretter und drei Krisenberater im Einsatz. Die Alpine Einsatzgruppe (AEG) der Grenzpolizeiinspektion Piding nahm den Unfall auf und barg den Verstorbenen zusammen mit der Bergwacht und dem nachgeforderten Polizeihubschrauber.

Am Dienstag vor einer Woche (1. Juli) brauchte um 18 Uhr ein erkrankter 33-jähriger Wanderer aus Nordrhein-Westfalen Hilfe, der am Landtalsteig auf dem Weg zur Wasseralm den Notruf gewählt hatte. „Christoph 14“ und ein Berchtesgadener Bergretter versorgten ihn und flogen ihn dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Während des Einsatzes mussten weitere Bergretter kurz nach 19 Uhr zur Erstversorgung eines gestürzten und verletzten einheimischen zehnjährigen Mädchen ins Schornbad, das dann vom Landrettungsdienst des Reichenhaller und Berchtesgadener Roten Kreuzes weiter notärztlich versorgt und ins Salzburger Landeskrankenhaus eingeliefert wurde. Bereits in der Früh gegen 7.30 Uhr war „Christoph 14“ am Kärlingerhaus, um einen Patienten mit Kreislaufbeschwerden abzuholen.

Am 29. Juni ging gegen 16 Uhr ein Notruf vom Grünstein ein, wo am steilen Wegabschnitt unterhalb des Klettersteig-Einstiegs ein 63-jähriger Urlauber aus Oberfranken umgeknickt war und sich schwer am Fuß verletzt hatte. „Christoph 14“ setzte Arzt und Bergretter oberhalb ab, ein weiterer Bergretter fuhr von unten mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV) an. Nach gemeinsamer Versorgung holte der Heli den Patienten mit der Winde ab und flog in zur Kreisklinik Bad Reichenhall. In der Früh war „Christoph 14“ bereits an der Wasseralm, wo gegen 8 Uhr ein Patient mit Knieproblemen Hilfe brauchte. Am 28. Juni hatte gegen 17.50 Uhr ein Wanderer vom Kärlingerhaus aus einen Notruf abgesetzt, da sein Begleiter erschöpft zwischen Schwarzensee und Grünsee nicht mehr weiterkam. Als bereits der angeforderte Heli eingetroffen war, tauchte der Erschöpfte dann wider Erwarten am Funtensee auf, so dass keine Hilfe mehr notwendig war. Bereits gegen 11.50 Uhr hatte sich am Schneibstein eine 59-jährige Frau aus Mittelfranken am Arm verletzt, die dann „Christoph 14“ zusammen mit einem Bergretter versorgte und ins Tal flog.

Am 27. Juni brauchte gegen 9.40 Uhr ein 55-jähriger Urlauber aus Thüringen Hilfe, da er im Jenner-Königstal gestürzt und umgeknickt war und sich am Sprunggelenk verletzt hatte. Die Bergwacht rückte mit ATV und Rettungsfahrzeug aus, versorgte den Mann und fuhr ihn nach Hinterbrand, wo ihn die Krankenwagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übernahm und in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Am 24. Juni rückten die Bergretter und der Schellenberger Bergwacht-Notarzt gegen 13 Uhr mit der Seilbahn zur Jenner-Bergstation aus, wo ein internistisch erkrankter 65-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen medizinische Hilfe brauchte. Die Einsatzkräfte versorgten den Mann und brachten ihn dann mit der Bahn ins Tal, wo ihn die Krankenwagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übernahm. Am 23. Juni wählte gegen 8 Uhr in der Früh ein 31-Jähriger aus Rheinland-Pfalz den Notruf, da er im Abstieg vom Hohen Brett entlang des Morbachs in Richtung Jenner-Mitterkaser blockiert nicht mehr weiterkam. „Christoph 14“ und zwei Bergretter fanden den Mann und nahmen ihn mit der Winde auf. 

Am 21. Juni brauchten gegen 23.30 Uhr eine 38-jährige Frau und zwei 41 Jahre alte Männer aus Sachsen Hilfe, da sie im Abstieg durch die Göll-Schusterroute nicht mehr weiterkamen. Die Bergwacht stieg zu den Unverletzten auf und schaffte es sie mit Getränken und Essen so weit zu stärken, dass ein gemeinsamer Abstieg bis zum Purtschellerhaus möglich war, wo der Wirt dann die ganze Gruppe herzlich aufnahm und verköstigte. Bereits um 15 Uhr wurde wegen eines Sonnwendfeuers am Vorabend eine Rauchentwicklung am Grünstein gemeldet, die die Feuerwehr dann abklärte. Am Mittag waren die Bergretter bei zwei zeitgleichen Einsätzen gefordert: Gegen 12.50 Uhr hatte sich ein 18-Jähriger aus dem Landkreis Traunstein im Abstieg von der Brettgabel mit seinem Begleiter verstiegen und im Wald schwer am Fuß verletzt. „Christoph 14“ setzte Arzt und Bergretter mit der Winde ab und flog den versorgten Bergsteiger dann ins Tal. Bereits gegen 12.30 Uhr musste die Bergwacht zum Hammerstiel ausrücken, wo eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes einen 74-Jährigen aus dem Landkreis Altötting versorgte, der rund 200 Meter oberhalb der Schranke gestürzt war und sich am Bein verletzt hatte. Die Bergwacht brachte den Patienten dann mit dem Rettungsfahrzeug bis zum Parkplatz; von dort aus gings mit dem Rettungswagen weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall.

Am 19. Juni wählten gegen 19.30 Uhr ein 35-jähriger Tennengauer und eine 34-jährige Oberösterreicherin den Notruf, da sie nach einer Klettertour in der Göll-Westwand im Abstieg über den Jagerwieselsteig wegen Orientierungsproblemen nicht mehr weiterkamen. Die Besatzung des Polizeihubschraubers „Edelweiß 8“ war wegen eines anderen Einsatzes in der Ramsau, flog weiter in die Scharitzkehl und rettete das Duo zusammen mit der Bergwacht per Winde. Kurz nach 14 Uhr hatte sich eine 69-jährige Niederbayerin am Königsseeufer Höhe Malerwinkel den Unterarm gebrochen, als sie eineinhalb Meter abgerutscht war. Bergwacht und Wasserwacht rückten mit dem Rettungsboot aus, versorgten die Frau und fuhren sie zur Seelände, wo sie die Rettungswagen-Besatzung des Freilassinger Roten Kreuzes übernahm und in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Direkt danach mussten „Christoph 14“ und die Bergwacht einen 36-jährigen Oberfranken retten, der im Abstieg vom Schneibstein erschöpft nicht mehr weiterkam.

Am 18. Juni holte „Christoph 14“ kurz nach 16 Uhr einen Patienten mit einer Knieverletzung vom Kärlingerhaus. Kurz nach 11 Uhr holte die Bergwacht mit dem Auto einen 34-Jährigen aus dem Landkreis Altötting wegen einer Beinverletzung vom Schneibsteinhaus ab. Am 17. Juni versorgte der Einsatzleiter einen 81-Jährigen aus Thüringen, der kurz nach 13.30 Uhr internistisch erkrankt am Jenner-Hochbahnweg nicht mehr weiterkam und fuhr ihn dann ins Tal. 

Am 15. Juni war die Bergwacht bei drei Einsätzen gefordert: Kurz nach 19 Uhr wählten ein 36-jähriger Mann und eine 37-jährige Frau aus Tirol wegen des Gewitters am Mannlgrat den Notruf. Das frierende Duo schaffte es selbst noch bis zum Kehlsteinhaus, wo es die Bergwacht abholte und ins Tal fuhr. Gegen 12 Uhr hatte sich am Jenner knapp unterhalb des Startplatzes West ein Gleitschirmunfall ereignet, bei dem ein 42-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen mittelschwer am Kopf verletzt wurde. Die Bergwacht versorgte den Mann zusammen mit der Besatzung von „Christoph 14“, der dann zur Klinik geflogen wurde. Bereits gegen 10.30 Uhr kam ein erschöpfter und blockierter 28-jähriger Münchener im Rinnkendlsteig nicht mehr weiter. „Christoph 14“ und zwei Bergretter flogen den Unverletzten mit der Winde aus. 

Am 14. Juni gegen 16.30 Uhr musste die Besatzung des Zeller Notarzthubschraubers „Alpin Heli 6“ einen Patienten mit einer tiefen Schnittverletzung am Fuß vom Obersee holen. Um 12.20 Uhr rückte die Bergwacht zur Jenner-Bergstation aus und versorgte einen internistisch erkrankten 82-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen, den sie dann mit der Bahn ins Tal brachte. Um 11.30 Uhr brauchte eine 77-jährige Hamburgerin Hilfe, die sich bei einem Sturz auf der Kneifelspitze am Fuß verletzt hatte. Die Bergwacht versorgte die Frau zusammen mit dem Landrettungsdienst des Roten Kreuzes und fuhr sie mit dem Rettungsfahrzeug bis zum Rettungswagen des Reichenhaller Roten Kreuzes, mit dem es weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall ging. Gegen 9.30 Uhr rückte die Bergwacht zum Schneibsteinhaus aus und fuhr eine 22-jährige Einheimische mit einer Fußverletzung vom Vortag ins Tal.

Am 13. Juni war die Bergwacht ab 17 Uhr zusammen mit Polizei und Feuerwehr bei einer Vermisstensuche in Bischofswiesen im Einsatz. Am 12. Juni brauchte kurz nach 16 Uhr eine 70-Jährige aus Nordrhein-Westfalen notärztliche Hilfe, die am Obersee-Uferweg über einen kleinen Hang abgerutscht war und sich schwer am Fuß verletzt hatte. „Christoph 14“ und die Bergwacht versorgten die Urlauberin, lagerten sie in den Luftrettungssack um, nahmen sie mit der Winde auf und flogen sie zur Kreisklinik Bad Reichenhall. 

Am 11. Juni gegen 14.50 Uhr wurden zunächst die Bergwacht Ramsau und dann die Bergwacht Berchtesgaden zu einer vermeintlichen Vermisstensuche im Bereich der Sigeretplatte alarmiert, die sich dann aber in Wohlgefallen auflöste. Am 10. Juni rückten die Bergwacht und „Christoph 14“ kurz nach 16.30 Uhr zur Blauen Lache aus, wo kurz unterhalb ein erschöpfter 16-Jähriger nicht mehr weiterkam; sein Vater war zur Wasseralm abgestiegen, um einen Notruf abzusetzen. Die Einsatzkräfte holten den Jugendlichen per Heli ab. Bereits gegen 11.20 Uhr hatte ein erschöpfter und im unteren Bereich der Watzmann-Ostwand verstiegener 23-jähriger Bergsteiger aus Schleswig-Holstein den Notruf gewählt. „Christoph 14“ flog zwei Bergretter zur Einsatzstelle in rund 1.500 Metern Höhe, die den jungen Mann sicherten, so dass ihn der Heli mit der Winde aufnehmen und ausfliegen konnte. 

Am 7. Juni wurde kurz nach 10 Uhr ein vermeintlicher Gleitschirmabsturz an der Jenner-Talstation vom Campingplatz aus beobachtet und über Notruf gemeldet, wobei die Bergwacht dann vor Ort keinen Unfall feststellen konnte. Am 6. Juni flog „Christoph 14“ mit einem Bergretter zur Sigeretplatte, wo kurz nach 18.30 Uhr eine erschöpfte und blockierte 64-Jährige aus Nordrhein-Westfalen nicht mehr weiterkam und mit der Winde gerettet werden musste. Gegen 12.45 Uhr brauchte eine 58-jährige Thüringerin mit einer Knieverletzung am Jenner-Sulzbergkaser Hilfe, die die Bergwacht versorgte und nach Hinterbrand fuhr, wo sie eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übernahm und zur Kreisklinik Bad Reichenhall fuhr. 

Am 5. Juni brauchte um 16 Uhr ein abseits des Sagerecksteigs blockierter 36-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen Hilfe, den „Christoph 14“ und zwei Bergretter sicherten, mit der Winde aufnahmen und ausflogen. Kurz nach 9 Uhr war „Christoph 14“ bereits am Kärlingerhaus, um einen Patienten mit Knieproblemen abzuholen.