BRK-Bereitschaft Berchtesgaden blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2023 zurück
BERCHTESGADEN – Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der BRK-Bereitschaft Berchtesgaden blickte BRK-Bereitschaftsleiter Walter Söldner vor zahlreichen Ehrengästen, unter anderem Landrat Bernhard Kern, Bürgermeister Hannes Rasp, BRK-Kreisgeschäftsführer Tobias Kurz, erster Polizeihauptkommissar Stefan Scharf und Kreisbrandinspektor Anton Brandner auf das vergangene Jahr zurück:
Aktuell besteht die BRK-Bereitschaft Berchtesgaden aus 55 Mitgliedern aller Altersstufen: „22 besonders Aktive erledigen zurzeit unser tägliches Aufgabenspektrum vom Sanitätswachdienst bis hin zu den zahlreichen Einsätzen“, so Söldner. „Insgesamt summierten sich diese Aktivitäten auf stolze 10.175 Arbeitsstunden der Ehrenamtlichen. Das sind fast 1.000 Stunden mehr als im letzten Jahr.“
Der aktuelle Fuhrpark der Bereitschaft besteht aus zwei Notfall-Krankenwagen (N-KTW), einem LKW, einem Anhänger „Technik und Sicherheit“ (TuS) sowie aus einem Mannschaftstransportwagen (MTW). Bei dieser Gelegenheit dankte der Bereitschaftsleiter dem ersten Bürgermeister der Marktgemeinde Berchtesgaden Franz Rasp für die Gelegenheit, die Fahrzeuge im Rathaus, im Salinenplatz-Tunnel und im Bauhof unterzustellen. Weiters berichtete Söldner von der Anschaffung des neuen Allrad-Rettungswagen (RTW). Das sieben Jahre alte Fahrzeug, mit einer bisherigen Fahrleistung von 300.000 km, kostete rund 22.000 € und wird nun als Notfall-Krankenwagen genutzt.
Ein Großteil der benötigten finanziellen Mittel für Neuanschaffungen von Gerätschaften, Fahrzeugen, Ausrüstung und Verbrauchsmaterial muss die Bereitschaft selbst beschaffen. Dies geschieht zum einen über Spenden sowie den Losverkauf beim Glückshafen und die Altkleidersammlung, welche auch dieses Jahr wieder mit großem Erfolg durchgeführt werden konnte. Für die Mittelbeschaffung wurden im vergangenen Jahr insgesamt 813 Arbeitsstunden aufgebracht.
Die Blutspende konnte dank des außergewöhnlichen Einsatzes von Andreas Seidler und seinem Team im letzten Jahr ebenso erfolgreich durchgeführt werden. In Zusammenarbeit mit dem Blutspendedienst des österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK) konnten insgesamt 1.368 Blutkonserven (2022: 1.205) gesammelt werden.
Ein weiteres Betätigungsfeld ist die Öffentlichkeitsarbeit. Immer mehr Kindergärten melden sich zum sogenannten „Trau-Dich!“ Projekt an, in dem die Vorschulkinder spielerisch Erste Hilfe lernen.
Abschließend dankte Söldner allen weiteren Akteuren der Behörden mit Ordnungs- und Sicherungsaufgaben im Talkessel für die exzellente Zusammenarbeit im vergangenen Jahr.
Im Folgenden berichtete der taktische Leiter der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) Bernd Resch über die Einsätze und Ausbildungen im letzten Jahr. Die SEG besteht aktuell aus 25 Mitgliedern, darunter zwei Ärzte, zwei Notfallsanitäter, zwei Rettungsassistenten, sechs Rettungssanitäter, vier Rettungsdiensthelfer und neun Sanitätshelfer. 14 dieser Mitglieder stellen die SEG Transport, die beispielsweise bei einem erhöhten Einsatzaufkommen den Rettungsdienst mit zwei Fahrzeugen unterstützen kann. Zusätzlich wird Personal für die SEG Behandlung, „Technik und Sicherheit“ und Betreuung gestellt.
Resch betonte, dass die Einsatzformation in begrenztem Maße aber auch autark ist, falls es aufgrund einer Schadenslage zu einer Unerreichbarkeit des inneren Landkreises käme. Zudem ist die SEG mit ihrem Notfall-Krankenwagen Typ B ein Teil der „Medical Task Force 53“, welche bei überregionalen Schadensereignissen zum Einsatz kommen kann. Für die Einsatzleitung steht der SEG-Berchtesgaden ein Zugführer, sieben Gruppenführer Sanität, drei Truppführer, sowie ein Fachdienstleiter „Technik und Sicherheit“ zur Verfügung.
Resch dankte dem Ausbildungsteam um Teresa Datzmann, Alexander Engelhardt und Andreas Seidler, die Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte koordinieren. In zahlreichen Übungs- und Ausbildungsabenden war letztes Jahr ein großer Übungstag das absolute Highlight. Die angenommene Lage war eine Auslastung des Regel Rettungsdienstes, wobei die SEG einen Behandlungsplatz aufbauen und einen Teil der Aufgaben des Rettungsdienstes übernehmen musste. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr etwa 900 Ausbildungsstunden an durchschnittlich drei Tagen im Monat geleistet.
Zu 32 Einsätzen alarmierte die Leitstelle Traunstein die Berchtesgadener SEG, wovon 29 Einsätze eine Spitzenabdeckung im Rettungsdienst waren. Ein absolutes Novum erlebte die SEG im August, wobei sie fünfmal in einer Woche alarmiert wurde. In der Regel benötigen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte zwischen acht und 12 Minuten, um das Fahrzeug zu besetzen. Lediglich bei zwei Einsätzen konnte die SEG aufgrund von Personalmangel nicht ausrücken.
„Allein an diesen Zahlen kann man sehen, was unsere Helfer an zusätzlicher Sicherheit für unsere Heimat bedeuten. Egal ob es dabei um Spitzenabdeckungen, Katastrophenschutz oder Sanitätsdienste geht“, betont Resch.
Unerwähnt blieb auch die immer noch prekäre Situation der Unterbringung der Fahrzeuge nicht.
„Wir haben immer geschaut, dass der Laden läuft, auch wenn es oft nicht einfach war, das ehrenamtlich zu stemmen. Dies geht nur mit einer Mannschaft bei der Kameradschaft und Idealismus vereint sind - so wie bei uns“, schließt Resch seine Ausführungen.