BAD REICHENHALL/KARLSTEIN – Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger haben am Dienstag (15. Juni) einen unverletzten Gleitschirm-Piloten aus einer hohen Fichte im Bergwald unterhalb der Zwieselalm gerettet. Darüber hinaus waren Bergwacht und Wasserwacht die letzten Tage bei weiteren Einsätzen am Königssee, an der Halsalm, am Untersberg und am Watzmann gefordert.
Der 76-jährige Einheimische war auf der Wiese östlich der Alm gestartet, wobei er Probleme hatte und deshalb im Baum eine Notlandung absolvierte, die er mit viel Glück unverletzt überstand. Als gegen 12.15 Uhr der Notruf eines Polizeibergführers einging, der privat vor Ort war und das Missgeschick mitbekommen hatte, schickte der Bergwacht-Einsatzleiter eine dreiköpfige Mannschaft los, die bis zur Dreiviertelstunden-Tafel anfuhr und dann zu Fuß über den Mulisteig zur Einsatzstelle ging; Eile war nicht geboten, da der unverletzte Mann unter der Baumkrone einen sicheren Stand hatte. Die Bergwacht stieg mit dem Gleitschirm-Rettungsset am Stamm auf, sicherte den 76-Jährigen, ließ ihn am Seil bis zum Waldboden ab und barg dann noch seinen Schirm aus den Ästen. Zwei weitere Retter standen mit dem Fahrzeug auf der Forststraße in Bereitschaft und zwei Einsatzkräfte koordinierten die Arbeiten von der Rettungswache aus, wobei die Aktion bis 16 Uhr dauerte.
Österreicherinnen geraten im Absturz-Gelände des Heubergköpfels in Bergnot
Am Mittwochmittag (16. Juni) kurz nach 13 Uhr meldeten sich zwei Österreicherinnen am Untersberg über Notruf, die eigentlich nur über den Eishöhlenweg zur Toni-Lenz-Hütte aufsteigen wollten, dann aber in rund 700 Metern Höhe im Bereich des Bachkasers links in einen anderen Steig abgebogen waren. Als sie rund 100 Meter weiter oben im Bachgraben merkten, dass der Weg nicht zur Hütte führt, versuchten sie, über freies Steilgelände weiter aufzusteigen und zum Lochgraben zu queren, kamen dann aber im Fels des Heubergköpfels nicht mehr weiter. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ und zwei Schellenberger Bergretter fanden die Unverletzten, nahmen sie mit der Rettungswinde auf und flogen sie ins Tal, wobei der Einsatz gute drei Stunden dauerte. Bereits am Montagabend (14. Juni) gegen 20 Uhr brauchten zwei erschöpfte Wanderer auf der Forststraße zur Toni-Lenz-Hütte die Hilfe der Bergwacht Marktschellenberg, die das Duo mit dem Fahrzeug abholte und ins Tal brachte.
Am Watzmann das Bein gebrochen
Am Dienstag (15. Juni) kurz nach 14 Uhr musste die Bergwacht Ramsau zur Mitterkaseralm am Watzmann ausrücken, wo eine 57-jährige Urlauberin mit einer schweren Beinverletzung Hilfe brauchte. Die Bergwacht versorgte die Frau medizinisch und brachte sie sie per Fahrzeug zur Wimbachbrücke; von dort aus gings mit dem Rettungswagen des Berchtesgadener Roten Kreuzes weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall.
Schnittverletzung in Salet
Am Montagnachmittag (14. Juni) mussten die Bergwacht und die Wasserwacht Berchtesgaden gegen 15.30 Uhr zur Saletalm am Königssee-Südufer ausrücken, wo eine 20-Jährige aus dem Landkreis Rosenheim mit einer größeren Schnittverletzung am Bein Hilfe brauchte. Vier Retter rückten mit dem Rettungsboot aus, wobei Ersthelfer die Wunde bereits sehr gut versorgt hatten. Mit dem Boot gings für die junge Frau zur Seelände und von dort aus weiter per Rettungswagen zur Kreisklinik Berchtesgaden. Die Ehrenamtlichen waren gute eineinhalb Stunden gefordert.
Mutmaßlicher Bergviper-Biss: Zehnjähriger Schäferhund-Mischling braucht an der Halsalm Hilfe
Am Sonntagnachmittag (13. Juni) gegen 15 Uhr mussten drei Einsatzkräfte der örtlich zuständigen Bergwacht Ramsau und ein Hundeführer der Such- und Lawinenhundestaffel der Bergwacht-Region Chiemgau zur Halsalm an der Reiteralpe ausrücken, wo ein zehnjähriger Schäferhund-Mischling mit starken Kreislaufproblemen zu kämpfen hatte. Das Personal an der Alm und die Besitzer vermuteten einen Biss durch eine schwarze Kreuzotter (Bergviper) mit anschließender allergischer Reaktion auf das Gift und setzen deshalb einen Notruf ab. Die Bergwacht Ramsau nahm das Tier und die Besitzer mit dem Pinzgauer auf und fuhr talwärts zum Hintersee, wobei ein fachkundiger Bergwacht-Hundeführer den Hund genauer untersuchte und einen Schlangenbiss zwar nicht ausschließen konnte, aber eher für unwahrscheinlich hielt. Der Hundeführer vermittelte deshalb über den Notdienst einen Tierarzt, den die Leute dann zur weiteren Abklärung aufsuchten.