Bergwachten Bad Reichenhall &Teisendorf-Anger bei drei Einsätzen am Siebenpalven, an der Lattenbergalm und am Wachterlhorn gefordert
BAD REICHENHALL - Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger waren am sonnigen Montag bei drei Einsätzen am Siebenpalven, auf der Lattenbergalm und am Wachterlhorn gefordert.
Los gings kurz nach 9.30 Uhr, als am Siebenpalven auf dem Weg zwischen Listanger und Thumsee ein 49-jähriger einheimischer Radfahrer gestürzt war und sich unter anderem schwerer am Unterarm verletzt hatte. Drei Einsatzkräfte fuhren mit dem Rettungsfahrzeug zum Verunfallten, der inzwischen von einem zufällig vorbeikommenden einheimischen Wanderer betreut wurde, wobei ebenfalls zufällig vorbeikommende Soldaten der Bundeswehr der Bergwacht den Weg zum Patienten zeigten. Der Einsatzleiter brachte kurz darauf den Ruhpoldinger Bergwacht-Notarzt und eine weitere Bergretterin an die Unfallstelle. Aufgrund der an diesem Vormittag vielen gleichzeitgen Rettungsdienst-Einsätze waren alle regulären Rettungswagen des Landrettungsdienstes bereits gebunden, so dass die Bergwacht den notärztlich Versorgten dann selbst zur Kreisklinik Bad Reichenhall fuhr. Insgesamt waren acht Bergretter knapp über eine Stunde lang gefordert.
Nach einer kurzen Verschnauf-Pause folgte kurz nach 12 Uhr der nächste Notfall an der Lattenbergalm, wo ein Wanderer aus Sachsen offensichtlich wegen der Hitze und zu wenig Flüssigkeit mit Kreislaufbeschwerden zusammengebrochen war. Die Bergretter waren gerade erst wieder an ihren Arbeitsplätzen eingetroffen und rückten erneut aus. Zufällig anwesende weitere Wanderer leisteten Erste Hilfe und setzten einen Notruf ab. Drei Reichenhaller Einsatzkräfte, darunter eine Rettungsassistentin fuhren mit dem Fahrzeug zur Lattenbergalm und konnten den Patienten etwas oberhalb der Alm auf dem Weg zur Karschneid schnell ausfindig machen. Sie versorgten ihn und fuhren ihn dann sitzend bis Baumgarten hinunter. Da immer noch der komplette Landrettungsdienst ausgelastet war, fuhr die Bergwacht den Mann selbst zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Sieben Ehrenamtliche waren gute eineinhalb Stunden unterwegs.
Nach einer wieder nur kurzen Pause folgte gegen 14.40 Uhr der dritte Alarm, da beim Abstieg vom Wachterlhorn südlich der Moosenalm im Lattengebirge eine Wanderin aus Nordrhein-Westfalen so unglücklich ausgerutscht war, dass sie sich den rechten Unterschenkel gebrochen hatte. Kurios dabei: Die Frau und ihr Begleiter waren zuvor Ersthelfer und Melder beim Einsatz an der Lattenbergalm. Der Reichenhall Einsatzleiter schickte daraufhin wiederum drei Bergretter mit dem Einsatzfahrzeug zur Moosenalm los und forderte den Traunsteiner Rettungshubschrauber zur Suche und Rettung aus dem Gelände an. Im Anflug nahm die Heli-Besatzung in Baumgarten einen Bergwacht-Notfallsanitäter auf und flog ihn zur Einsatzstelle. Notarzt und Bergretter versorgten die Frau im Gelände und lagerten sie in den Luftettungssack um, so dass sie der Heli im Bergwald mit der Winde aufnehmen und zum Zwischenlandeplatz am Fuß des Wachterlhorns fliegen konnte. Dort lagerten die Retter die Frau in die Maschine um und flogen sie dann zum Klinikum Traunstein. Die Bergretter nahmen den unverletzten Ehemann der Verunfallten in ihrem Einsatzfahrzeug noch bis zum Wachterl-Parkplatz mit, wo sein Auto stand. Sieben Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf Anger waren rund zweieinhalb Stunden lang gefordert.
Während der drei Einsätze stand die Bergwacht Teisendorf-Anger mit ihrem Rettungsfahrzeug zur weiteren Unterstützung und für eventuelle Parallel-Einsätze jeweils mit zwei Rettungskräften an der Bergrettungswache Bad Reichenhall bereit.