RAMSAU/FORST HINTERSEE – Zwölf Einsatzkräfte der Bergwacht Ramsau haben am Samstagnachmittag über drei Stunden lang vergeblich nach einem bei zeitweise dichtem Schneefall verstiegenen, erschöpften und gestürzten Skitourengeher gesucht – auf dem falschen Berg, wie sich schließlich herausstelle, denn der 37-jährige Alleingeher aus dem Landkreis wusste überhaupt nicht, wo er eigentlich ist, gab im Notruf die Ofentalscharte auf der Westseite des Hochkalters an, war aber Luftlinie eineinhalb Kilometer weiter westlich auf dem Weg zum Vorderberghörndl.
Als um kurz nach 14 Uhr der Notruf des Mannes einging, der sich alleine bei stürmischen Schneeböen, wechselnder Bewölkung und zeitweise schlechter Sicht verstiegen und bei einem Sturz am Rücken verletzt hatte, war eine Ortung seines Handys trotz mehrerer Versuche nicht möglich. Am Telefon gab der Mann auch der Bergwacht gegenüber an, dass er im Ofental sei, wobei er keine spezifischeren Angaben machen konnte, weshalb ein Voraustrupp mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV) und eine weitere Mannschaft mit dem Pinzgauer ins Klausbachtal aufbrach; das ATV schaffte es trotz des für Ende März sehr vielen Neuschnees über den alten Ofentalforstweg weit nach oben und pendelte anschließend die Mannschaft aus dem Klausbachtal nach oben, so dass der weitere Aufstieg mit Skiern verkürzt werden konnte. Die zur Suche und Rettung angeforderte Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ kam im Schneesturm nur bis zum Mauthäusl bei Weißbach an der Alpenstraße und musste wegen der schlechten Sicht zur Station zurückkehren. Die Bergretter stiegen bis auf 1.700 Meter auf, konnten aber weder den Mann noch irgendwelche Skispuren finden.
Der Verstiegene gab dann in einem weiteren Anruf bekannt, dass er nun seine Aufstiegsspur wieder gefunden hätte und selbst abfahren würde, weshalb auch die Suchmannschaft in der Annahme abfuhr, dass der Verstiegene weiter unterhalb sein müsste. Die Retter suchten deshalb noch den Forstbegang- und den Sittersbachsteig erfolglos ab. Die Einsatzkräfte fanden den Mann dann in seinem Wohnmobil am Hirschbichl-Parplatz südwestlich des Hintersees, wobei er nicht medizinisch versorgt werden musste. Er war offenbar ohne Ziel mit dem Skiern losgegangen und dann umgekehrt, als ihm die Kraft ausging und während der Abfahrt im Steilgelände gestürzt, wobei er sich dann nicht mehr weiter traute und den Notruf absetzte. Eine Skitouren-Gruppe aus Bad Reichenhall, die ebenfalls am Vorderberghörndl unterwegs war, entdeckte ihn und half ihm durch das Gelände bis zur Forststraße. Zwölf Bergretter waren bis 17.30 Uhr gefordert und froh, dass der Einsatz gut ausgegangen war, da die Situation vor allem aufgrund der kalten Witterung für den Alleingeher nicht unkritisch war; letztlich hatte er aber Glück im Unglück, dass ihn die anderen Skitourengeher gefunden und ihm geholfen hatten.