BERCHTESGADEN/SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden waren während der vergangenen Schönwetter-Tage bei weiteren 18 Einsätzen gefordert, darunter ein 30-Meter-Absturz am vergangenen Montagabend (15. September) im Abstieg durchs Pflugtal am Hohen Göll. Einheimische hatten kurz nach 18.30 Uhr vom Dürreckberg aus Schreie und Absturzgeräusche gehört, den Abgestürzten dann liegen gesehen und den Notruf gewählt. Die sofort alarmierte Bergwacht und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ machten sich auf die Suche und fanden den 58-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen, der aber nicht mehr an derselben Stelle lag, da er trotz seiner schweren Verletzungen mit mehreren Brüchen, Platzwunden und Abschürfungen unter Schock wieder aufgestanden und an der Unfallstelle herumgegangen war. Notarzt und Bergretter versorgten ihn kurz und sicherten ihn aufgrund der einsetzenden Dämmerung für eine schnelle Rettung in einem Sitz, so dass ihn der Heli im letzten Tageslicht mit der Winde aufnehmen, in die Scharitzkehl und dann nach weiterer notärztlicher Versorgung zum Klinikum Traunstein fliegen konnte. Während des Einsatzes meldeten sich kurz nach 19 Uhr zwei Kletterer am Ausstieg der Alten Westwand, die sich in der Dunkelheit den Abstieg über den Jagerwieselsteig nicht mehr zutrauten. „Christoph 14“ flog mit einem Bergretter vom Einsatz im Pflugtal zum Jagerwieselsteig, wo die Retter die beiden Kletterer schwebend über die Kufe aufnehmen und ebenfalls in die Scharitzkehl ausfliegen konnten.
Am späten Sonntagnachmittag (21. September) brauchte gegen 17 Uhr ein am Jenner-Sulzbergkaser erschöpfter 70-Jähriger aus Oberfranken die Bergwacht, die den Mann mit dem Auto abholte. Bereits gegen 13.30 Uhr holten die Ehrenamtlichen einen 78-Jährigen aus dem mittleren Landkreis vom Jenner, der mit einer Knieverletzung kurz vor der Aussichtsplattform nicht mehr weiterkam; mit der Seilbahn gings ins Tal und mit dem Krankenwagen des Berchtesgadener Roten Kreuzes weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Am Samstagnachmittag (20. September) stürzte gegen 15.30 Uhr zwischen Stahlhaus und Scheibsteinhaus ein 67-jähriger Wanderer aus Baden-Württemberg und zog sich eine Kopfplatzwunde zu. Die Bergwacht versorgte ihn und fuhr ihn zu einem niedergelassenen Arzt. Bereits gegen 11 Uhr brauchte eine 37-Jährige aus Nordrhein-Westfalen auf dem Weg zwischen Grünsteinhütte und Kühroint Hilfe, die mit gesundheitlichen Problemen nicht mehr weiterkam. Die Bergwacht fuhr sie mit dem Auto ins Tal. Gegen 10.45 Uhr hatte sich ein 57-Jähriger aus Niederbayern bei einem Sturz am Brettriedel am Knie verletzt. „Christoph 14“ und die Bergwacht retteten den Bergsteiger mit der Winde und flogen ihn zur Kreisklinik Bad Reichenhall.
Am Freitagabend (19. September) musste die Bergwacht gegen 20.20 Uhr ausrücken, da sich eine 51-Jährige aus Sachsen mit Knieschmerzen und ohne Licht den Abstieg bei Dunkelheit durchs Göll-Alpeltal nicht mehr zutraute. Die Bergwacht stieg zu Fuß auf und führte sie ins Tal. Um 18.15 Uhr mussten die Bergwacht, die Alpine Einsatzgruppe (AEG) der Polizei und die Besatzung des Polizeihubschraubers „Edelweiß 12“ eine bereits zwei Stunden zuvor bei der Polizei angekommene Satelliten-Notruf-Textnachricht abklären. Der Heli flog mit einem Bergretter und einem Polizeibergführer zu den Koordinaten zwischen Grünsee und Kärlingerhaus, wo die Einsatzkräfte aber keinerlei Anzeichen für einen Notfall feststellen konnten.
Am Donnerstagabend (18. September) brauchten gegen 21.45 Uhr zwei verspätete 60 und 68 Jahre alte einheimische Frauen im Stiergraben auf der Kleinen Reibe Hilfe, die in der Dunkelheit nicht mehr weiter absteigen konnten. Zwei Bergretter stiegen von Priesberg aus auf und begleiteten sie ins Tal. Bereits gegen 16.40 Uhr hatte sich eine 24-jährige Urlauberin aus Bremen zwischen Jenner-Gipfel und Bergstation eine Risswunde am Fuß zugezogen. Die Bergwacht versorgte sie und übergab sie am der Seilbahn-Talstation an eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes, die sie zu einem niedergelassenen Arzt fuhr. Gegen 14.20 Uhr kam eine erschöpfte 84-Jährige aus Unterfranken am Jenner-Sulzbergkaser mit Knieproblemen nicht mehr weiter. Die Bergwacht fuhr sie ins Tal zu ihrer Unterkunft zurück.
Am Dienstagmittag (16. September) mussten die Bergwacht, „Christoph 14“ und eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes zur Buswendeplatte am Kehlsteinhaus ausrücken, wo um 12.50 Uhr eine akut internistisch erkrankte 76-Jährige aus Niedersachsen notärztliche Hilfe brauchte. Die Retter versorgten die Frau und lieferten sie dann mit dem Rettungswagen in die Kreisklinik Bad Reichenhall ein. Am frühen Montagnachmittag (15. September) war gegen 13.20 Uhr eine 58-Jährige aus Nordrhein-Westfalen im Gasthaus Söldenköpfl gestürzt. Die Bergwacht und der Landrettungsdienst des Berchtesgadener Roten Kreuzes rückten aus, versorgten die Schulterverletzung und fuhren die Frau dann mit dem Rettungswagen zur Kreisklinik Bad Reichenhall.
Am Sonntagabend (14. September) ging gegen 19 Uhr ein Notruf vom Beckhaus ein, wo eine akut internistisch erkrankte 65-Jährige aus Unterfranken kurz bewusstlos geworden war. Die Bergwacht und „Christoph 14“ versorgten sie und flogen sie dann zur Klinik. Gegen 15.20 Uhr war an der Fischunkelalm am Obersee ein Wanderer gestürzt. Die Besatzung von „Christoph 14“ versorgte den Patienten und flog ihn dann zur Klinik. Die ebenfalls alarmierten Ehrenamtlichen von Berg- und Wasserwacht mussten nicht mehr ausrücken. Am 11. September war gegen 15.45 Uhr eine 54-jährige Mountainbike-Fahrerin aus Schwaben auf dem Weg zur Mordau im Lattengebirge am Klaushäuslweg rund einen halben Kilometer nach dem Parkplatz gestürzt. Die Bergwacht und eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes versorgten sie und lieferten sie dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall ein. Gegen 14 Uhr brauchte ein erschöpfter 66-jähriger Franzose in der Nähe des Jenner-Sulzbergkasers Hilfe, den die Bergwacht mit dem Auto abholte und zum Großparkplatz Königssee zurückfuhr.