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Beinahe ertrunken: Entschlossene Männer retten 65-Jähriger am Thumsee das Leben

BAD REICHENHALL/THUMSEE – Mehrere Männer haben am Sonntagmittag am Thumsee einer 65-jährigen Urlauberin aus Israel vermutlich in letzter Sekunde das Leben gerettet: Die Russin war gegen 13 Uhr wegen eines akuten medizinischen Problems beim Schwimmen plötzlich untergegangen, wobei die in der Nähe schwimmenden Männer, darunter ein Notfallsanitäter, nicht lange zögerten, die Bewusstlose über Wasser hielten und mit Hilfe eines markanten aufblasbaren pinken Flamingos ans Ufer am Bacheinlauf zwischen Liegewiese und Seewirt brachten, wo zufällig anwesende Taucher mit Sauerstoff, eine ebenfalls zufällig anwesende Ärztin und ein Rettungssanitäter in Ausbildung der Bergwacht Teisendorf-Anger weiter halfen, bis die BRK-Wasserwacht Bad Reichenhall und der Landrettungsdienst des Roten Kreuzes mit dem Reichenhaller Notarzt und einer Rettungswagen-Besatzung aus Berchtesgaden eintrafen. Die Frau war bereits unterkühlt und hatte Wasser in der Lunge, das sie selbst abhusten konnte. Per Rettungswagen gings für die wieder Ansprechbare dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Die BRK-Wasserwacht kümmerte sich um die betroffenen Angehörigen, was aufgrund der Sprach-Barriere nicht ganz einfach war, wobei aber ein Kroate gut weiterhelfen konnte.

Nachtrag:
Die Rettung der 65-jährigen Urlauberin am Thumsee hat viele Beobachter auf der Liegewiese und beteiligte Helfer besonders emotional bewegt. Immer wieder beeindruckend ist für uns, wie individuell unterschiedlich Menschen ein und dieselbe Notlage entsprechend ihrer eigenen Erfahrungen und Lebensgeschichte wahrnehmen und bewerten. Durch die vielen Rückmeldungen erschließt sich die Geschichte vor der Geschichte und danach: Was wir bisher nicht wussten ist, dass vorab eine junge Polizistin die Frau entdeckt hatte und ins Wasser gesprungen war, wobei sie im Sprung noch nach Hilfe rief und sofort Verstärkung von weiteren Ersthelfern bekam. Insgesamt waren an der Rettung aus dem Wasser zwei Frauen und drei Männer beteiligt, darunter ein Notfallsanitäter der Bundeswehr, der auch ehrenamtlich im Roten Kreuz aktiv ist und zwei Taucher, die nur einen Tag zuvor ihr Erste-Hilfe-Training aufgefrischt hatten und ihr Können dann gleich bei einem echten Einsatz erfolgreich anwenden konnten. Wir bedanken uns bei allen Rettern ganz herzlich: Ihr seid der Wahnsinn!  

Wichtig ist letztendlich, dass alles gut ausgegangen ist, weil gleich mehrere Menschen nicht gezögert und gemeinsam mutig gehandelt haben – das verdient Anerkennung und Respekt und gehört weiter erzählt, damit sich auch andere Leute in ähnlichen Notlagen trauen und zu Lebensrettern werden!