64-Jähriger stürzt im Rinnkendlsteig ab – 62-Jähriger stirbt am Seeleinsee – zwei 39-Jährige durch Steinschlag im Kesselsteig schwer verletzt
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE/BERCHTESGADEN – Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden waren während der vergangen zwei Wochen teilweise mehrmals täglich gefordert: Am frühen Montagnachmittag (3. Juli) mussten sie einen 64-jährigen Wanderer aus Nordrhein-Westfalen retten, der im Abstieg über den Rinnkendlsteig nur wenige Minuten nach der Archenkanzel gute zehn Meter über den Steilhang und eine kleine Felswand abgestürzt und mit einer Kopfverletzung unter einem Baum liegengeblieben war. Seine Kinder und weitere Wanderer konnten ihn erreichen, leisteten Erste Hilfe und riefen um 13.15 Uhr bei der Leitstelle Traunstein an, die sofort die Bergwacht Berchtesgaden und den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ losschickte. Die Heli-Besatzung setzte zunächst zwei Bergretter in der Nähe mit der Winde ab, die zur Unfallstelle querten und das Absturzgelände zunächst per Seil versicherten; im zweiten Anflug brachte „Christoph 14“ dann den Notarzt und einen dritten Bergretter. Die Einsatzkräfte versorgten den Mann notfallmedizinisch und brachten ihn im Luftrettungssack zu einem besseren Aufnahmepunkt, wo ihn der Heli mit der Winde abholen, nach Kühroint ausfliegen und von dort aus dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall transportieren konnte, nachdem er die drei Bergretter im Gelände abgeholt hatte.
62-Jähriger stirbt nach erfolglosen Wiederbelebungsversuchen am Seeleinsee
Am Samstagnachmittag (1. Juli) war kurz nach 16 Uhr ein Notruf vom Seeleinsee im Hagengebirge eingegangen, wo Ersthelfer einer Wandergruppe einen bewusstlos zusammengebrochenen 62-jährigen Urlauber aus Niedersachsen wiederbelebten, den auch die alarmierte Besatzung des Pongauer Notarzthubschraubers „Martin 1“ trotz längerer Wiederbelebungsversuche nicht mehr ins Leben zurückholen konnte, die den Einsatz mit einem 30 Meter langen Rettungstau abwickelte.
Erkrankte am Stahlhaus, am Jenner und am Kärlingerhaus
Am Donnerstagnachmittag (6. Juli) brauchte gegen 14.50 Uhr ein akut erkrankter 25-Jähriger auf dem Stahlhaus am Torrener Joch notärztliche Hilfe; die Besatzung von „Christoph 14“ versorgte den Patienten und flog ihn dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Bereits gegen 12.45 Uhr rückte die Bergwacht mit dem Fahrzeug zum Jenner-Mitterkaser aus, holte eine gestürzte 80-jährige Urlauberin mit Kreislaufproblemen und brachte sie zum Großparkplatz Königssee zurück. Am Donnerstagvormittag war gegen 10 Uhr ein Notruf wegen einer akut erkrankten 25-jährigen Hamburgerin vom Kärlingerhaus am Funtensee eingegangen, die dann die Besatzung von „Christoph 14“ notfallmedizinisch versorgte und zur Kreisklinik Bad Reichenhall flog.
Am Dienstagnachmittag (4. Juli) brauchte kurz nach 14 Uhr eine erschöpfte 57-jährige Frau mit akuten Kreislaufproblemen in der Nähe der Gotzenalm die Bergwacht, die sie mit dem Fahrzeug abholte und zurück zum Königssee-Parkplatz fuhr. Bereits am Sonntagvormittag (2. Juli) musste die Bergwacht kurz nach 10 Uhr einen Wanderer mit Knieproblemen per Fahrzeug von der Jenner-Königsbachalm holen. Am Donnerstagnachmittag (29. Juni) brauchte gegen 14.20 Uhr ein Bergsteiger in den Göllsanden eine telefonische Wege-Auskunft. Bereits am Morgen war die Besatzung des Zeller Notarzthubschraubers „Alpin Heli 6“ am Kärlingerhaus, wo kurz nach 8.30 Uhr ein akut Erkrankter notärztliche Hilfe brauchte.
Zwei schwer Verletzte nach Steinschlag im Königssee-Kesselsteig
Am Montag vor einer Woche (26. Juni) wurden gegen 14.20 Uhr zwei 39-jährige Urlauber aus Niedersachsen im Königssee-Kesselsteig durch Steinschlag aus einer Rinne schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Die weiteren Mitglieder ihrer Wandergruppe leisteten dem Mann und der Frau Erste Hilfe und riefen die Leitstelle Traunstein an, die sofort die Bergwacht Berchtesgaden, den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ und den Salzburger Notarzthubschrauber „Christophorus 6“ losschickte. „Christoph 14“ setzte zuerst Notarzt und Bergretter mit der Winde am Unfallort ab, die die Lage erkundeten und dann den schwerer am Kopf und Rücken verletzten Mann notfallmedizinisch versorgten. „Christophorus 6“ flog dann von der Hirschau aus Notarzt und Notfallsanitäter mit dem Tau zum Unfallort, die die am Arm verletzte Frau versorgten. „Christoph 14“ setzte zur Unterstützung noch zwei weitere Bergretter mit umfangreicher Ausrüstung am Kesselsteig ab und konnte den versorgten und im Luftrettungssack gesicherten Mann dann gegen 15.20 Uhr zusammen mit dem Notarzt per Winde aufnehmen und direkt zum Klinikum Traunstein fliegen. „Christophorus 6“ flog die verletzte Frau wenige Minuten später mit dem Rettungstau zum Zwischenlandeplatz und im Heli dann weiter nach Salzburg. Die gegen 15 Uhr nachalarmierte Wasserwacht holte an der Anlegestelle Kessel die drei Bergretter und die Begleiter der Verunfallten mit dem Rettungsboot ab und fuhr sie über den Königssee zur Seelände zurück.
Während des Einsatzes brauchte gegen 14.50 Uhr unterhalb des Hainzenlehens zwischen der Rodelbahn und der Vorderbrandstraße eine 57-jährige Urlauberin aus Baden-Württemberg wegen einer Sprunggelenksverletzung Hilfe; die Bergwacht holte sie mit dem Rettungsfahrzeug ab und übergab sie im Tal an eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes, die sie dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall brachte.
Schwerer Radsturz an der Gotzenalm
Am Donnerstag (22. Juni) war gegen 12.45 Uhr ein 77-Jähriger aus dem mittleren Landkreis in der letzten Kurve vor der Gotzenalm mit seinem Rad gestürzt, wobei er sich sehr schmerzhaft am Oberschenkel verletzt hatte. „Christoph 14“ landete oberhalb der Unfallstelle, von wo aus Notarzt, Notfallsanitäter und Bergretter zu Fuß abstiegen, den Mann medizinisch versorgten, dann in den Heli einluden und zur Klinik flogen. Am Dienstag (20. Juni) um 15.30 Uhr hatte eine unverletzte, blockierte Frau am Kahlersberg im Hagengebirge den Notruf gewählt, die „Christoph 14“ dann mit der Winde aufnahm und ins Tal flog. Bereits am Dienstagvormittag brauchten am Jenner zwischen Kraut- und Mitterkaser zwei E-Bike-Fahrerinnen aus Amerika die Bergwacht, da eine der beiden Frauen Kreislaufprobleme hatte; beide kamen per Fahrzeug zurück ins Tal, mussten aber nicht ins Krankenhaus.