· Einsätze

61-Jähriger stürzt am Gebersberg 15 Meter über Steilhang ab und bricht sich den Fuß

SCHNEIZLREUTH/RISTFEUCHT – Ein 61-jähriger Wanderer aus dem Landkreis Traunstein hat sich am späten Mittwochvormittag am Gebersberg den Fuß gebrochen, als er vom Steig durch die Reibwände von der Wegscheid zum Paul-Gruber-Haus wegen eines ausgebrochenen Tritts am vom Vortag regennassen Untergrund geschätzte 15 Meter mit mehreren Überschlägen über einen Steilhang abgestürzt war. Der erfahrene Bergsteiger hatte Glück im Unglück, da er sich auf den Bauch drehen, mit den Händen festhalten und so einen weiteren Absturz verhindern konnte.

Die gegen 11 Uhr alarmierten Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ mussten die Unfallstelle im Bergwald erst suchen und fanden den Mann dann, der den Heli per Handy-Telefonat mit der Leitstelle zu sich lotste. „Christoph 14“ setzte die Notärztin und einen Luftretter mit der Winde ab, die den Mann versorgten und dann in einem Rettungssitz gesichert zum Zwischenlandeplatz am Schneizlreuther Wirt ausflogen; von dort aus gings per Heli weiter zum Klinikum Traunstein. Zuvor hatte der Heli noch mit einem zweiten Luftretter die unverletzte Begleiterin abgeholt, die oberhalb der Absturzstelle am Steig stand und sich selbst nicht mehr absteigen traute, nachdem sie den Absturz miterlebt hatte. Der Einsatz dauerte bis 13 Uhr. 

Am Montagnachmittag (1. September) brauchte gegen 15 Uhr ein 65-jähriger Urlauber aus Sachsen Hilfe, der nach einer Bergtour zur Steinernen Agnes im südöstlichen Lattengebirge im Abstieg am Rotofensattel mit bedingt zunehmenden Knieschmerzen nicht mehr weiterkam, da ihm der Weg zu steil wurde. „Christoph 14“ nahm am Eisenrichter zwei Luftretter auf, die den Mann untersuchten und in einem Rettungssitz sicherten, so dass ihn der Heli mit der Winde aufnehmen und ins Tal fliegen konnte. Einen weiteren Transport zur Klinik lehnte der Gerettete ab; seine Begleiterin stieg selbst ab. 

Am Dienstag vor einer Woche (26. August) wählten kurz nach 19 Uhr zwei Freilassingerinnen den Notruf, da sie sie im Abstieg vom Gebersberg zum Nesselgraben einem alten, im oberen Abschnitt nicht mehr vorhandenen Steig gefolgt waren und an einer Steilstufe nicht mehr weiterkamen. Das Duo war zuvor vom Thumsee auf den Kranzlstein gegangen, hatte dann im Internet eine weniger steile Alternative für den Abstieg gesucht, wollte eigentlich über die Kugelbachmahdern hinab zum Paul-Gruber-Haus, war dann aber falsch abgebogen und dem zwar noch in Karten eigezeichneten, aber im oberen Abschnitt nicht mehr vorhandenen und verfallenen Steig hinab nach Nordwesten zum Nesselgraben gefolgt. Die Bergwacht machte sich von der Wegscheid aus auf die Suche, fand die Unverletzten bereits nach 20 Minuten auf einen Wiesenköpfl sitzend und brachte sie seilgesichert nach unten, wobei ein zweiter Trupp mit rund 100 Metern Seilgeländer das Absturzgelände versichern musste. 14 Bergretter der Bereitschaften Bad Reichenhall und Freilassing waren rund zwei Stunden lang im Einsatz. 

Am 25. August hatte eine 45-jährige Berlinerin aus Rheinland-Pfalz einen Absturz im Nordwesten der Weißbachschlucht schwer verletzt überlebt (wir berichteten). Am 19. August war gegen 18.45 Uhr ein 69-jähriger einheimischer Radfahrer bei der Abfahrt auf dem Bienenweg zwischen dem Johannishögl und der Neubichler Alm an einer steilen Stelle gestürzt und rund fünf Meter in die Böschung gefallen, wobei er sich schwer an der Schulter verletzte. Ein Reichenhaller Bergwacht-Einsatzleiter kam mit seiner Frau privat als Ersthelfer an der Unfallstelle vorbei, versorgte den Mann und lotste seine Kameraden zur Unfallstelle. Die Bergwacht und die Rettungswagen-Besatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes trafen zeitgleich ein und forderten zur Schmerzbekämpfung den Reichenhaller Notarzt nach. Die Bergwacht brachte den Mann dann mit ihrem Rettungsfahrzeug bis zum Rettungswagen, mit dem es weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall ging. Acht Bergretter der Bereitschaften Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger waren gute eineinhalb Stunden im Einsatz.

Am 24. August rief der Hüttenwirt der Neuen Traunsteiner Hütte gegen 9.30 Uhr die Leitstelle Traunstein an, da ein 22-jähriger Münchner mit einer Beinverletzung selbst nicht mehr absteigen konnte, den dann „Christoph 14“ abholte und zum Klinikum Traunstein flog. Am 18 August musste die Bergwacht gegen 22.30 Uhr auf die Bürgermeisterhöhe ausrücken und einen 17-jährigen Jugendlichen suchen und ins Tal bringen, der nach dem Konsum von Halluzinogenen am Saalachufer mit unbekanntem Ziel auf den Berg gegangen war und nach Einschätzung seiner besorgten Freunde in einer schwer einschätzbaren Ausnahmesituation mit Bewusstseinsstörungen befand. Die Bergwacht fand den Jugendlichen rund zehn Gehminuten vom Schroffen entfernt, konnte ihn kooperativ ins Tal belgeiten und nach einem Check durch die Rettungswagen-Besatzung des Freilassinger Roten Kreuzes an seine Mutter übergeben. Zehn Bergretter waren bis kurz nach Mitternacht im Einsatz. Am 16. August forderte gegen 10.40 Uhr die Polizei die Bergwacht nach, da an der Kiblinger Straße in der Böschung hinter der Leitplanke oberhalb einer Steilstufe ein Sonnenhut und ein Schirm gefunden worden waren und die Sorge bestand, dass jemand abgestürzt sein könnte. Elf Bergretter suchten das Gelände mit zwei Abseilstrecken ab, da 40 der insgesamt 70 Meter so steil waren, dass man sie von der Straße aus nicht einsehen konnte. Sie konnten keine Anzeichen auf einen Unfall finden und sammelten die Gegenstände dann zusammen mit der Polizei ein, damit sich keine weiteren Menschen mehr Sorgen machen. Der Einsatz dauerte bis 12.30 Uhr. Am 13. August musste die Bergwacht ein mutmaßliches alpines Notsignal im Pidinger Klettersteig abklären, das ein aufmerksamer Bürger von Aufham aus gesehen hatte. Als der Einsatzleiter beim Melder war, war das rot und weiß blinkende Licht aber nicht mehr zu sehen; da auch kein Notruf eingegangen war, konnte die Bergwacht den Einsatz nach rund einer halben Stunde beenden.