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43-Jähriger stirbt bei Absturz auf der Südwestseite des Untersbergs

Markus Leitner

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Foto: Bergwacht Berchtesgaden
Zehn Bergretter waren bis 6 Uhr in der Früh gefordert, um den Verstorbenen zu bergen, wobei sie ihn gute 170 Meter mit der Trage abseilen, zum Fahrzeug tragen und ins Tal fahren mussten.
Symbolfoto: Leitner, BRK BGL
Die Südwestabbrüche des Untersbergs mit dem Gipfel des Rauhen Kopfs.
Symbolfoto: Leitner, BRK BGL
Der Gipfel des Rauhen Kopfs auf der Südwestseite des Untersbergs.
Symbolfoto: Leitner, BRK BGL
Der Gipfel des Rauhen Kopfs auf der Südwestseite des Untersbergs.

Bergwacht findet Verunfallten in der Nähe der zuletzt von der Ehefrau empfangenen Handy-Koordinaten

BISCHOFSWIESENER FORST – Ein 43-jähriger Bergsteiger aus dem Landkreis ist am Samstag auf der Südwestseite des Untersberg nordwestlich des Rauhen Kopfs geschätzte 50 Meter tief über eine Felswand tödlich abgestürzt. Seine Ehefrau hatte den Mann gegen 23 Uhr bei der Polizei als vermisst gemeldet, da er von der Bergtour nicht nach Hause gekommen war. Die Beamten forderten dann kurz nach Mitternacht zur Suche die örtlich zuständige Bergwacht Berchtesgaden an.

Der Bergwacht-Einsatzleiter bereitete eine große Vermisstensuche vor und ließ neben der Lawinen- und Suchhundestaffel Chiemgau, den Fachberater Vermisstensuche und das Team des Technikbusses der Bergwacht-Region Chiemgau alarmieren, um die relevanten Bereiche mit einer Wärmebild-Drohne abzufliegen. Die Frau des Vermissten hatte noch die Koordinaten des letzten Handy-Standorts ihres Mannes empfangen. Ein Voraustrupp der Bergwacht fuhr von der Obergern aus mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV) bis ans Ende der Forststraße auf der Westseite des Bergs, stieg mit der kompletten Rettungsausrüstung weiter zu Fuß auf und dann durchs Gelände zur vermuteten Unfallstelle, wobei die Einsatzkräfte den tödlich Abgestürzten gegen 1.45 Uhr in der Nähe der Koordinaten fanden, aber nichts mehr für ihn tun konnten.

Zehn Bergretter waren bis 6 Uhr in der Früh gefordert, um den Verstorbenen zu bergen, wobei sie ihn gute 170 Meter mit der Trage abseilen, zum Fahrzeug tragen und ins Tal fahren mussten, wo der Schellenberger Bergwacht-Notarzt den Totenschein ausstellte. Die Hundestaffel und das Team des Technikbusses durften bereits gegen 2 Uhr wieder einrücken. Die ebenfalls angeforderte Polizeihubschrauber-Besatzung konnte den Untersberg zunächst wegen Nebel nicht erreichen. Zu Beginn war kein Start möglich; dann war der Heli im Anflug, kehrte aber noch unterwegs wieder um und flog zum Stützpunkt zurück. Der Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht kümmerte sich am Morgen um die betroffenen Angehörigen des Mannes. Ein Polizeibergführer der Polizeiinspektion Berchtesgaden nahm den tödlichen Bergunfall auf.

Verletzte Wanderin am Obersalzberg und verletzte Rodlerin am Toten Mann
Während der vergangenen Woche war die Bergwacht im südlichen Landkreis bei zwei weiteren Einsätzen gefordert: Am Dienstagmittag (5. Januar) gegen 12 Uhr musste die Bergwacht Berchtesgaden wegen einer Fußverletzung auf den Carl-von-Linde-Weg am Obersalzberg ausrücken, wo sich eine 64-jährige beim Wandern am Fuß verletzt hatte. Die Bergretter suchten die Unfallstelle mit dem ATV, fanden die Verletzte an der Kreuzung zur Winterrodelbahn, versorgten sie, transportierten sie mit dem Rettungsfahrzeug ab und übergaben sie an die Rettungswagen-Besatzung des Roten Kreuzes, die sie dann in die Kreisklinik Berchtesgaden brachte. Am Montagmittag (4. Januar) kurz nach 11.30 Uhr brauchte eine 20-Jährige nach einem Rodelunfall am Toten Mann die Hilfe der Bergwacht Ramsau, die die junge Frau versorgte, abtransportierte und am Gasthaus Hochschwarzeck an die Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übergab, die sie dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte.